Case Study ABB: Die SIAM-Reise zur global vernetzten IT

Ein Erfahrungsbericht das SIAM Body of Knowledge Co-Autor.

Markus Müller, Blueponte Co-Founder und Corporate Information Systems GRC Experience Manager bei ABB schreibt über die Reise zur globalen IT der ABB. Ein Erfahrungsbericht des SIAM Body of Knowledge Co-Autors, der die Praxis mit der Theorie verbindet, wie wir es bei Blueponte gerne praktizieren.

Die digitale Transformation hat die Arbeitsweisen katalysiert.

Die digitale Transformation hat ein Umschreiben der Regeln und Änderungen an Arbeitsweisen katalysiert. In den letzten zwei bis drei Jahren wurden auch in Österreich Mängel an konsistenten Arbeitsweisen in der IT aufgedeckt. Diese Mängel werden nach und nach behoben.

Bestehende, “reine” agile Projekte landen mittlerweile auf dem Boden der Tatsachen. Wir sehen immer wieder, wie DevSecOps wie ein Technologieprojekt angegangen wird. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, denn es geht hier vielmehr um eine Veränderung der Unternehmenskultur. Taktische Erfolge werden vielerorts erzielt, aber wenn sie nicht als Teil einer End-to-End-Lösung orchestriert sind, können sie zu Einschränkungen bei der Versorgung mit IT Services führen und zusätzliche Kosten und mehr Komplexität für die Organisation verursachen. Der Fokus muss größer sein und genau hier bietet Service Integration and Management (SIAM) eine Antwort auf das, was häufig lediglich als „Digitalisierung“ bezeichnet wird. Etwas mehr als ein Drittel der Top 25 Unternehmen für 2020 im Gartner Ranking haben ihre Betriebsmodelle in den letzten Jahren neu definiert. Sie haben dies getan, um die erforderliche End-to-End-Fähigkeit zum Management verteilter Services zu ermöglichen. Unter ihnen ist der ABB-Konzern, den ich nun seit bereits sechs Jahren auf der SIAM-Reise begleite.

Die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsorganisationen verbessern.

Ich konzentriere mich in meiner Arbeit darauf, wie wir besser arbeiten können und wie wir die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Geschäftsorganisationen, die alle ihre eigene IT haben, und der globalen Business-IT-Organisation verbessern können. Die IT von ABB hat sich von einem zentralisierten, eher monolithischen Ansatz mit einer klassischen Trennung zwischen Infrastruktur und Anwendungen zu einer flexiblen Organisation mit einem Multi-Sourcing-Ansatz entwickelt und geht nun zu einer föderalen Governance über.

Retrospektiv betrachtet kann ich mich heute fragen, was ich vor sechs Jahren, als ich bei ABB anfing, mit dem heutigen Wissen anders gemacht hätte, als ich den Auftrag akzeptierte, eine globale SIAM-Organisation aufzubauen.

Ich bin sehr stolz darauf, ABB in den letzten Jahren auf einer spannenden und lehrreichen SIAM-Transformationsreise begleitet zu haben. Und ich bin überzeugt, dass die IT-Organisation des Unternehmens perfekt positioniert ist, um die Vorteile seines neuen Betriebsmodells zu nutzen. Wir haben die IT-Organisation auf den SIAM-Prinzipien und -Praktiken aufgebaut, und obwohl wir uns weiterhin in der Transformationsphase befinden, kann ich mehrere wichtige Kernfragen nennen, die zu beantworten sind, um die neuen Arbeitsweisen in unsere tägliche Arbeit einzubetten.

Die Erfolgsfaktoren.

Zu den Erfolgsfaktoren zählen:

  1. Gibt es eine Vision für SIAM?
  2. Wie stark ist die Tower-Mentalität bzw. das Silo-Denken innerhalb der Organisation?
  3. Gibt es robuste Rahmenwerke, die auf Best Practices der Branche aufbauen?
  4. Ist genügend Reife vorhanden, um vertrauensvolle Beziehungen zu Lieferanten aufzubauen?
  5. Schätzt die Organisation agile organisatorische Veränderungen?
  6. Gibt es eine Kultur des kollaborativen Denkens, um den Gesamtwertbeitrag der IT voranzutreiben?
  7. Verfügt die Organisation über eine Historie von iterativen Ansätzen zur Implementierung von SIAM-Kompetenzen?
  8. Wie sehen Verträge und Kooperationsvereinbarungen aus, ist die Organisation gewohnt, mit formalen Richtlinien umzugehen?
  9. Gibt es eine Kultur oder Ambition für das, was wir in SIAM als End-to-End Ownership Mentalität bezeichnen?

Wenn ich mich ins Jahr 2015 zurückversetze und diese Fragen aus damaliger Sicht versuche zu beantworten, dann wird im Nachhinein deutlich, wie groß die Herausforderung war, denn außer auf die Fragen 1 und 5 gab es damals noch keine klaren Antworten. Die Herausforderung dennoch anzunehmen hat letztendlich unsere persönliche SIAM-Reise bei ABB noch interessanter und reizvoller gemacht, als SIAM-Vorhaben ohnehin schon sind.

Diese neun Fragen sind die wichtigsten Fragen, die ich heute stellen würde, bevor ich einen Job als Führungskraft einer SIAM-Organisation annehmen würde.

Warum das so ist, erfahren Sie in meinem nächsten Beitrag, der kommende Woche online gehen wird. Folgen Sie uns auf LinkedIn um keinen Blogeintrag zu verpassen.

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