Verträge in Multi-Provider Umgebungen - Part 1

Das Handling in einem Multi-Provider Umfeld ist eine Herausforderung.

Die Erstellung und die Beendigung von Sourcing-Verträgen und alles dazwischen, sprich wie ein Vertrag gelebt wird, führt bei unseren Kund:innen oftmals zu Herausforderungen, die nicht leicht zu bewältigen sind. Vor allem in einem Multi-Provider Umfeld ist das Handling nicht einfach und daher wollen wir hier in einer Blog-Reihe auf genau diese Herausforderungen eingehen.

Unternehmen, insbesondere auch jene, die Bestandteil eines Konzerns oder einer Unternehmensgruppe sind, sehen sich regelmäßig mit den Herausforderungen eines Multi-Provider Umfelds bei der Beschaffung ihrer ICT (Informations- und Kommunikationstechnik) Anforderungen konfrontiert. 

Wie die Erfahrungen der letzten, nunmehr schon Jahrzehnte, im Rahmen des „First-Generation-Outsourcing“ gezeigt haben, erfordert schon die gezielte und durchdachte Steuerung eines einzelnen Zulieferers umfangreiche Überlegungen und strukturelle Maßnahmen im Unternehmen des Auftraggebers. Bei einer Vervielfachung der Zulieferer – also im Multi-Provider Umfeld – vervielfachen sich zwangsweise auch die Anforderungen an den Auftraggeber.

Wie kann ein Auftraggeber die Steuerung aller Service Provider für die eigene Informations- und Kommunikationstechnik gewährleisten?

Das probate Mittel der Wahl dazu ist „SIAM“ – Service Integration and Management. Eine praktische Denkschule für die effiziente Bewältigung von Aufgabenstellungen die sich durch eine Zulieferervielzahl ergeben. SIAM bietet einen Maßnahmenkatalog für die Lenkung und Kontrolle der von den Zulieferern – „Providern“ – erbrachten Services als Gesamtheit.

All die Möglichkeiten die SIAM bietet, all die Überlegungen und Lösungen, die sich daraus ergeben, manifestieren sich aber nicht nur in „internen“ Dokumenten. Verdichtet und „außenwirksam“ finden sich alle erarbeiteten Ergebnisse in dem Schriftstück, dass das Verhältnis zwischen Auftraggeber und den Service Providern nicht nur umfassend rechtlich regeln soll, sondern idealerweise als Bedienungsanleitung aller Beteiligten für das gemeinsame Geschäft dient: dem Vertragsdokument.

Der Vertrag als Bedienungsanleitung.

Der Vertrag soll alles enthalten, alles regeln. Alle Inhalte beginnend mit der Unterfertigung reihum, über die allseitige reibungslose Implementierung und dem permanent zu optimierenden Betrieb bis zum letzten Schritt – dem Vertragsende mit dem „disentanglement“: der Entwirrung der zuvor erfolgten, innigen Verknüpfung zwischen Auftraggeber und dem jeweiligen Provider im Hinblick auf die betroffenen ICT-Services. Gleichzeitig soll der Vertrag aber auch nicht übermäßig starre Vorgaben beinhalten, Spielraum für Anpassungen bieten und Regelungen, die erst im Laufe der Implementierungsphase geschärft werden können als Erarbeitungsvorlage vorwegnehmen.

SIAM sieht für die Implementierung eines Multi-Provider Outsourcing vier „Key Stages“ vor:

  • Discovery & Strategy;
  • Plan & Build;
  • Implement;
  • Run & Improve.

Obwohl die tatsächliche Vertragserrichtung in der Phase 2 „Plan & Build“ stattfindet, sollten die Vorarbeiten dazu bereits in der Initialphase „Discovery and Strategy“ einsetzten. Bestehende Verträge frühzeitig zu sichten und in die SIAM-Planung der wechselseitigen Rechte und Pflichten aller Beteiligten konzeptionell einzubinden erspart Zeit und Kummer.

In der Phase „Plan & Build“ wird der Vertragsentwurf erstellt, konkretisiert und schließlich vom Auftraggeber für die Gespräche, die zum Geschäftsabschluss mit allen Providern führen freigegeben. Wie bereits ausgeführt dient der schlussendlich von allen Beteiligten abgeschlossene Vertrag als Bedienungsanleitung und Leitplanke für alle weiteren Phasen des Geschehens.

Erfahren Sie in nächster Zeit mehr über interessante rechtliche Themen zur Multi-Provider Steuerung, oder kontaktieren Sie uns bereits jetzt, wenn wir mit diesem Thema Ihr Interesse geweckt haben.

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